Entdecken Sie die unterschiedlichen Geschichten rund um den kleinen Weinort.
Vor vielen hundert Jahren liebte ein Ritter aus der Nähe ein Fräulein von Are. Sein Lehensherr war jedoch mit der Familie von Are streng verfeindet. Deshalb durfte er keine Hoffnung hegen, das Fräulein je sein Eigen nennen zu dürfen. Nur bei Nacht konnte er sie unter Einsatz seines Lebens sehen. Er kletterte dann die zackigen Felsen hinauf bis zum Turm, wo sie im stillen Erker auf ihn wartete. Doch er wurde verraten und als er eines Nachts wieder bei der Geliebten war, klang Waffengeklirr aus dem Burghof zu ihnen herauf. Mit wildem Racheruf stürmten die Ritter von Are die Wendeltreppe hinauf. An Verteidigung konnte der fremde Ritter nicht denken. Entweder die Gefangenschaft oder der Tod schien sein unabwendbares Los zu sein. Vor ihm befand sich der gähnende Abgrund, hinter ihm die blinkenden Schwerter. Rasch war sein Entschluss gefasst. Noch einmal küsste er die Geliebte und setzte dann mit einem kühnen Sprung vom Erker in die Tiefe, wo tausend Felszacken darauf warteten, seine Glieder zu zerschmettern. Aber unversehrt rutschte er in die Tiefe und entkam seinen Verfolgern.
eine zweite Legende sieht leider einen anderen Ausgang voraus:
Rittersprung - der Todessprung zu Altenahr
Als einst die Fürsten mit vielem Kriegsvolk vor der Burg zu Altenahr gezogen kamen, vermochten sie mit aller Übermacht den Berg nicht zu berennen, denn die Mannschaft war wachsam und stets bereit, mit heißem Pech und Steingeröll die Stürmer zu bedienen, so dass sie schließlich keinen Angriff mehr versuchten, jedoch mit ihren Heerhaufen den Berg so dicht umstellten, dass selbst zur Nachtzeit kein Fuchs, geschweige denn ein Mann mit Proviant durchkommen konnte.
Nachdem sie so den ganzen Sommer lang vor der Burg gelegen hatten, die drohend über ihnen blieb, wenn sie auch auf den Wällen wenig Kriegsvolk sahen, hörten sie an einem Morgen schon im Herbst laut in das Tal hinunter rufen. Und als sie lauernd kamen, sahen sie den alten Ritter, gepanzert und mit dem Helmbusch wie zum Turnier geschmückt, hoch auf dem Wall langsam die Burg umreiten und hörten ihn mit seiner alten Stimme trotzig den Feldgesang absingen. Sie liefen zu ihren Waffen, ob nicht durch einen Bogenschuss dem Kühnen beizukommen wäre.
Da spornte er sein Ross auf der schmalen Mauer und stürmte, die Lanze in der Faust, sicher wie auf einem Plan dahin, bis er vom höchsten Rand mit seinem Schlachtruf geradeaus in den Himmel sprang. Einen Augenblick sahen sie ihn aufrecht in der Luft, dann überstürzten sich Ross und Reiter und schlugen im Fall am Felsen auf und rollten mit einem Sturz von Steinen in die Ahr.
Als sie danach die Burg berannten, war da kein Pech zu finden und auch kein Pfeil. Und als sie zögernd durch das gebrochene Tor in den Burghof kamen und nach Mannschaft suchten, war nirgendwo ein Leben zu finden. Wohl aber sahen sie die frischen Gräber, wo der Ritter sein Weib und seine Söhne und auch die letzten seiner Mannschaft begraben hatte, da alle vor ihm dem Hungertod verfallen waren, dem er allein trotzig entging.
Der Teufel suchte einst das Tal der Ahr auf und fand an Land und Leuten, vor allem aber am vorzüglichen Rotwein derart Gefallen, dass er darüber seine Heimkehr vergaß. Da näherte sich ihm eines Tages, als er auf dem Berg gegenüber der Burg Are ruhte, seine Großmutter in der Gestalt einer schönen Jungfrau. In den Armen des verliebten Teufels verwandelte sie sich schnell in die ihm nur allzu gut bekannte, widerwärtige Alte zurück. Erbost packte er die Großmutter und schleuderte sie durch die Felswand hinunter in die Hölle zurück. So entstand das Teufelsloch, das bis heute oberhalb von Altenahr zu sehen ist.

Zur Entstehung des Weißen Kreuzes gibt es verschiedene Legenden:
1. Der Zisterziensermönch Albericus sah auf seiner Rheinlandreise die Burg Are auf dem steilen Felshang stehen und war der Meinung, die könne nur der Teufel dort gebaut haben. Er erfuhr, dass der Teufel dem Grafen Theoderich viele Jahre gedient hatte. Als er eines Abends den Mond betrachtete, fragte der Graf den Teufel, was er vom Mond halten würde. Der antwortete, dass er bei der Erschaffung des Mondes und der Erde dabei gewesen sein und prahlte damit, dass es für ihn kein Problem sei, auf die steilen Felsen über Altenahr eine Burg zu bauen. Die Alte Burg des Grafen (im Ortsteil Altenburg) war verwüstet worden und noch nicht wieder aufgebaut. Dieser fragte, was der Teufel für den Bau haben wolle. Der antwortete, dass man sich schon einig werde, aber er wolle freien Zugang zur Burg. Das gefiel dem Grafen gar nicht und je näher die Fertigstellung der Burg rückte, desto unruhiger wurde der Graf. Das bemerkte seine kluge und fromme Ehefrau und gab ihm den Rat, das Weiße Kreuz aufstellen zu lassen, da der Teufel die Farbe und das Kreuz zu Ehren Gottes nicht ertragen konnte. So wurde die Burg von vier Seiten geschützt: vom Weißen Kreuz, vom Kreuz auf der Burgkapelle, vom schwarzen Kreuz und vom Kreuz auf dem Kreuzberg. Seitdem konnte der Teufel die Burg nicht mehr betreten.
Bevor die Eisenbahn gebaut war, ragte ein Felsen, er wird "Heislei" genannt, bis in die Ahr. Dort war eine sehr tiefe Stelle, die man "Woog" nannte. Der Strudel, der sich dort befand, schraubte jeden Gegenstand in die Tiefe.
Ein Kind war dort hineingefallen und drohte zu ertrinken. Dies sah ein Mann names Caspary aus Altenahr. Er machte das Versprechen, oben auf dem Felsen ein Kreuz zu errichten, wenn es im gelänge, das Kind vor dem Ertrinken zu retten. Und wirklich, es gelang ihm, das Kind aus dem Wasser zu holen. Er hielt sein Versprechen und errichtete im Jahr 1859 hoch oben auf dem Fels ein Kreuz. Später ersetzte man das Kreuz durch ein größeres. Zum Unterschied zum weißen Kreuz nannte man es das "schwarze Kreuz".